Samstag
Dieses Jahr führte uns unser Stammeslager ins kleine, malerische Siggen, ein Ortsteil von Argenbühl im Allgäu. Rund 30 Giengener Pfadfinder und Pfadfinderinnen machten sich an einem Samstag Morgen mit dem Zug Richtung Wangen auf. Nach Reisesegen am Giengener Bahnhof, einigen Umstiegen, einem Aufenthalt in Wangen und einer kurzen Busfahrt kam man dann schließlich auf dem Lagerplatz an. Einige Leiter, die vorausgefahren waren, hatten bereits ein paar Jurten aufgestellt, die Schlafzelte, das Materialzelt, das Küchenzelt, die Aufenthaltsjurte und alles was sonst noch so getan werden musste, wurde dann gemeinsam erledigt. Anschließend gingen die Jüngeren zum See baden, die Älteren holten Stangenholz aus den umliegenden Wäldern für die an den nächsten Tagen geplanten Lagerbauten. Nach dem Abendessen wurden alle noch durch einen Film auf das Lagermotto eingestimmt.
Sonntag
Bei strahlendem Sonnenschein stand nach Frühstück und einem Wagenrennen am morgen ein Stationenspiel rund um den Lagerplatz an: Zuerst wurden alle in Gruppen eingeteilt und mussten sich einen Papyrus, also einen Reisepass, ausstellen lassen. Doch da auch die Römer eine vielschichtige Bürokratie hatten, haben wir Leiter versucht dies mit einer Reihe von Formularen und Formalitäten, die es zu beachten galt, zu erschweren (siehe „Asterix – Sieg über Cäsar“). Danach liefen die Gruppen die einzelnen Stationen an, bei denen es nach einer gelösten Aufgabe immer eine Zaubertrankzutat gab. Abends wurde in Kochgruppen gekocht, dass heißt, alle Teilnehmer und Leiter wurden in Gruppen aufgeteilt, die alle selber für ihr Essen verantwortlich waren. Abschließend wurde noch Zaubertrank aus den tagsüber gesammelten Zutaten gebraut.
Montag
Eigentlich war geplant, an diesem Tag mit den Lagerbauten zu beginnen, jedoch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so hat man sich die Zeit mit gemeinsamem Singen oder Kartenspielen in den Zelten vertrieben. Da aufgrund des heftigen Regens nur Programm in der Jurte stattfinden konnte spielten wir gemeinsam noch das Angeberspiel: Hier müssen sich die Gruppen selber einschätzen, wie gut sie eine Aufgabe erledigen können. Später gab es dann noch einen gemeinsamen Gottesdienst in der Jurte.
Außerdem wurde an diesem Tag mit dem „großen Buddeln“ begonnen: Weil es den ganzen Tag geregnet hat und das Wasser anfing durch die Jurte zu laufen, wurden Gräben gezogen um das Wasser abzuleiten. Und So entstand bis zum Ende des Lagers nach und nach ein Grabennetz.
Dienstag
Weil es auch an diesem Tag weiterregnete und wir nicht schon wieder den ganzen Tag nur in den Zelten verbringen wollten, haben wir kurzum beschlossen den Tag in einem kleinen Hallenbad in der Nähe zu verbringen, was dafür sorgte, dass Michi und Lissy mit dem VW-Bus ein „paar“ Mal die Strecke zum Bad fahren mussten. Im Bad selber konnte man sich dann je nach Lust entspannen oder austoben, aber auf jeden Fall aufwärmen und duschen! Nachdem dann alle im Schwimmbad nass geworden waren, hatte es auch aufgehört zu regnen.
Mittwoch
Nach zwei Regentagen konnte heute endlich wieder Programm nach Plan stattfinden: Dies bedeutete für die Wölflinge und Pfadis einen Ausflug Richtung Bodensee, bei dem sie (die Zivilisation,) Lindau, eine Fahrt mit dem Katamaran auf dem Bodensee und Friedrichshafen samt Zeppelin-Museum genießen konnten.
Für die Jupfis ging es zusammen mit ihren Leitern auf einen Hike: Zuerst zur Siggener Höhe um dort die Aussicht zu genießen, dann weiter zu einem Treffpunkt wo wir eine Eislieferung von Michi und Rene bekamen. Nach einem weiteren Zwischenstopp an einem See bei Ratzenried ging es dann weiter zum Ziel: der Burgruine Ratzenried. Abends haben wir dann noch Ravioli in der Dose auf dem Feuer erwärmt und übernachtet wurde in einem Zelt-ähnlichen Konstrukt aus vier Stöcken, zwei Planen und ein bisschen Schnur, dass den Regen in der Nacht gut von uns abgehalten hat.
Donnerstag
Zuerst packten wir Hiker unser Lager zusammen und liefen danach noch ein Mal zum See vom Vortag, um dort zu frühstücken. Nachdem sich alle gestärkt hatten, machten wir uns schließlich auf den Heimweg zurück zum Lagerplatz.
Dort angekommen standen an diesem Tag noch das „Drogenspiel“ auf dem Programm: Die Teilnehmer gehörten zu verschiedenen Gruppen, wussten aber nicht zu welchen Gruppen die anderen gehörten. Jeder Gruppe musste Steine von einer bestimmten Gruppe kaufen, bearbeiten und an eine weitere Gruppe verkaufen. Dabei durfte man sich aber nicht von den Leitern erwischen lassen, die entweder die Steine einkassierten oder mit Geld bestochen wurden.
Freitag
Am Vormittag gab es nach Vertrauensspielen noch einen weiteren Programm-Klassiker: Workshops. Bei den verschiedenen Leitern konnten Feldflaschen, Musikinstrumente, Buffer oder sogar eigene Asterix-Comics hergestellt werden.
Außerdem wurden den ganzen Tag über Vorbereitungen für das Abschlussfest, den Bunten Abend, getroffen. Jeder sollte gemeinsam mit anderen einen Beitrag dazu beisteuern und so wurden Programmpunkte geplant, das Holz für das Feuer aufgeschichtet und typisch gallische Szenen für den Lagerfilm nachgestellt. Nebenbei wurde auch schon mit dem Abbau von Aufenthaltsjurte und Materialzelt sowie dem Zuschütten der ausgehobenen Gräben begonnen.
Nachdem zum Abendessen gegrillt wurde, sollten eigentlich zuerst die Programmpunkte gezeigt und anschließend das große Feuer entzündet werden. Weil aber das Wetter wieder einmal nicht mitspielte und ein Gewitter aufzog, wurde das Feuer schon früher entzündet und die weiteren Programmpunkte, wie die Weltpremiere des tagsüber produzierten Lagerfilms, im Küchenzelt gezeigt (das eigentlich schon voll mit Küchenmaterial und Material aus dem bereits abgebauten Materialzelt war), da die Aufenthaltsjurte ja bereits abgebaut war.
Samstag
Der wohl am meisten gehasste Tag des Lagers, denn der Abbau stand an: Zelte wurden abgebaut, Böden geputzt, Material in den Hänger verladen und und und. Nach getaner Arbeit wurde schließlich noch eine Müllkette gebildet und eine kurze Reflexion mit den Teilnehmern gemacht. Danach brach man zur Bushaltestelle auf und trat die Heimfahrt nach Giengen an.
Insgesamt war es ein sehr schönes Lager auf dem trotz vieler kurzfristiger Programmänderungen und langer Regenpause eine sehr gute Stimmung herrschte. Vielen Dank dafür, ich freue mich schon auf das nächste Lager.
Lukas Polifke