Zwei Jahre nach unserem Besuch in Schottland, durften wir nun dieses Jahr die schottischen Pfadfinder bei uns in Giengen Willkommen heißen. Wir deutschen Pfadis trafen uns am Abend des 31. Julis an der Kaplanei in Giengen um schon mal alles für die schottischen Pfadfinder vorzubereiten und diese dann auch nach einer sehr anstrengenden ca.30 stündigen Busfahrt in Empfang zu nehmen. Alle waren schon ziemlich aufgeregt nach zwei Jahren endlich wieder auf die schotten zu treffen. Als sie endlich ankamen (in voller Montur mit Kilt und Kluft) gab es zunächst eine herzliche Begrüßung, wobei es mit der Kommunikation zwischen Schotten und Deutschen doch eher zurückhaltend zuging. Nach dem Abendessen welches vom Küchenteam (Günther und Michi) liebevoll zubereitet wurde (gegrilltes) ließen wir den Schotten Zeit für sich und verabschiedeten uns bis zum nächsten Tag.
Am nächsten Morgen ging es dann mit dem offiziellen Programm los, welches mit einem öffentlichen Empfang im Rathaus angefangen hatte. Nach dem Empfang machten wir uns dann auf den Weg nach Hürben ins Höhlenhaus und zur Charlottenhöhle. Wobei wir auf dem gesamten hinweg ein typisch schottisches Wetter genießen durften, wobei die Schotten das für uns kalte Wetter als „beach weather“ bezeichneten. Am Höhlenhaus angekommen gab es nach einer kurzen Verzögerung dann endlich Mittagessen und danach ging es in zwei getrennten Führungen ab in die Charlottenhöhle, wobei die schotten sehr froh über die „angenehmen“ 9°C Durchschnittstemperatur waren die in der Höhle herrschten. Auf dem Heimweg und dem darauf folgenden Besuch im Bergbad mischten sich Schotten und Deutsche dann langsam aber sicher durch und die anfangs schüchterne zurückhaltende Stimmung wurde aufgelockert.
Am Freitag ging es dann endlich los ins Lager nach Sonthofen, welches von der Jugendleiterrunde schon einige Monate zuvor sorgfältigst geplant wurde. Alle trafen sich um 9.30 Uhr am Realschulparkplatz um gemeinsam zum Zeltplatz zu fahren, während eine kleine Gruppe von Leitern schon etwas früher aufgebrochen war um sich schon mal mit dem Ausladen und dem Unterbringen des Materials zu beschäftigen. Nachdem dann auch die restlichen Teilnehmer angekommen waren, wurden die Gruppen für die Schlafzelte eingeteilt und es ging ans aufbauen welches bei strahlendem Sonnenschein wunderbar funktionierte(bis auf ein paar ausnahmen bei Jurte und Kote) und eine tolle Zusammenarbeit von Schotten und Deutschen hervorbrachte. Nach einer Pause beim Mittagessen ging es dann weiter mit dem Aufbauen der restlichen Zelte und ans einräumen dieser. Als das Lager dann endlich aufgebaut war gab es einen Gottesdienst und ein kurzes Kennenlernspiel(von Lissy). Vor und nach dem Abendessen gab es dann noch jeweils Zeit um an den nahegelegenen See zu gehen und noch ein bisschen zu planschen oder einfach nur faul auf dem Zeltplatz herum zu liegen. Den ersten Abend ließen wir dann gemütlich am Lagerfeuer ausklingen wobei alle schon früh in Bett gingen denn am nächsten Morgen hieß es: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ .
Pünktlich um 6.30 Uhr wurde geweckt und zwar von dem wunderbaren Klang des Sonnenscheins( aka Michi der seine Trompetenkünste demonstrierte). Nach der Bannerrunde und dem Frühstück ging es für die ersten Gruppen auch schon los, denn über die ersten zwei Tage war ein Programm geplant, welches ein Geländespiel in der nähe des Zeltplatzes eine Wanderung durch die Breitachklamm einen Besuch im Kletterwald am Söllereck mit zugehöriger Seilbahnfahrt und eine Raftingtour auf der Iller beinhaltete. Es war für jeden was dabei und die Gruppen waren bunt durchgemsicht sodass jeweils ein Paar jüngere und ein paar ältere der schottischen und der deutschen Pfadfindern die Aktionen gemeinsam verbrachten . Es machte richtig viel Spaß, vor allem wenn man sich dann abends am Lagerfeuer oder beim Abendessen über die Erlebnisse austauschen konnte. Am Abend des zweiten Aktionstages, hatten die Schotten ein kleines Programm vorbereitet welches aus verschiedenen Stationen bestand bei denen man z.B. Haggisweitwuf, whisky wettlaufen oder andere mini spiele in gemischten Gruppen durchlief und am Ende eine Gruppe einen kleinen Preis gewann(welcher zunächst aus „Haggis“ bestand).
Am Mittwoch starteten dann 7 Rover und zwei der schottischen Pfadfinder auf einen anderthalb tägigen Hike während der Rest der Gruppe ein Stadtspiel spielte und eine Nachtaktion durchführte, nach der auf unerklärliche weise das Banner im Gefrierfach landete. Am nächsten morgen wurden dann Workshops angeboten bei denen sich die Lagerteilnehmer in verschiedenen Dingen, wie z.B. T-shirts bemalen, slaklinen, verschiedene Dinge aus Holz zusammen bauen und und und versuchen konnten. Als am Nachmittag die Hiker erschöpft, aber glücklich zurückkehrten sollte im Anschluss eigentlich ein Sporttounier stattfinden, welches dann aber durch einen plansch-Nachmittag am See ersetzt wurde, da es in der Hitze kaum auszuhalten war, geschweige denn Sport zu treiben.
Da dies unser letzter Abend auf dem Lager war, veranstalteten wir einen bunten Abend, an dem jedes Zelt eine kleine Vorführung oder ein Spiel geplant hatte. Es begann mit einem Preistanzen à la Kinderfest welches von Blasmusik und Leitern in Dirndl und Lederhosen unterstützt wurde, ging über diverse Tischtennis und Klettenweitwurf und „Bierfassanstich“ Wettbewerbe, beinhaltete kleine Auftritte wie einen Schublattler oder einen Cup-Song und endete mit einer netten runde am Lagerfeuer mit Liedersingen und gemütlichem zusammensitzen.
Am nächsten morgen hieß es dann aber trotzdem für alle Abbau des Lagers, welcher normalerweise eher langsam und schleppend vorangeht. Doch an diesem Freitagmorgen klappte der Abbau verhältnismäßig gut trotz der Hitze die zu kurzen (oder auch etwas längeren) Pausen in den Schatten trieb. Das Ende des Lagers wurde mit einer Reflektion und dem traditionellen nehmt Abschied Brüder angekündigt und endete dann (unüblicherweise) mit einer Müllkette bevor sich alle auf den Weg nach Hause machten und damit auch das Homehospitality begann.
Am Samstagmorgen, nachdem alle in den Familien die Nacht verbracht hatten ging das Programm auch schon weiter und zwar mit einem Besuch im Legoland. Dort konnten sich nicht nur die jüngeren Pfadis mit ihren Schottischen Gästen vergnügen und noch einmal einen Letzten Tag mit den Schotten verbringen, welche am Sonntagmorgen schon wieder abreisen sollten. Doch vorher gab es natürlich noch mal einen großen Abschlussabend bei dem es noch mal leckeres Essen gab ein kleines Programm mit Bildern vom Lager einem kurzen Spiel für die Eltern und eine kleines Andenken für die Schotten.
Am Sonntagmorgen um halb elf trafen wir uns dann alle ein letztes mal zur Verabschiedung der Schottischen Pfadfinder was ziemlich traurig war und auch die ein oder anderen Tränen flossen. Am ende des Besuchs war es doch sehr erstaunlich wie schnell sich so enge Freundschaften gebildet haben und wie sehr sich jeder schon beim Abschied auf das nächste Treffen freut. Alles in Allem war das Lager eine super Erfahrung und ich hoffe, dass die neu geschlossenen Freundschaften lange bestehen bleiben und es noch viele weitere Treffen geben wird.
– Mareike Stegmaier 14.08.15