Nach acht langen Jahren – 2021 musste unsere Fahrt nach Schottland leider ausfallen – stand in diesem Jahr endlich wieder eine Fahrt nach Schottland zu unseren Freunden in Arbroath & Montrose an.
1. Tag – Donnerstag
Direkt zu Ferienbeginn am Donnerstag um dreiviertel sechs trafen wir uns. Einige noch halb verschlafen, andere schon voller Vorfreude. Am Bahnhof wurden die Interrail-Tickets verteilt und Gepäck beschriftet, dann gab es einen Reisesegen von unserem Kuraten. Und sogar für ein Gruppenbild hatten wir noch Zeit in Giengen.
Mit dem Zug ging es nach Ulm. Von dort ging es dann mit dem TGV nach Paris. Dieser fuhr mit umgekehrter Wagenreihung (ohne Vorankündigung), sodass einige von uns einmal durch den kompletten Zug mussten. Da die Türen schlossen, konnten wir (die in einem anderen Wagen in der Zugmitte saßen) nach einigen Minuten auch ein paar sehr große Rucksäcke in der Schlange an Menschen, die sich durch den Zug kämpften, sehen.
In Paris angekommen, haben wir die Wartezeit in einem Park am Ostbahnhof verbracht. Die Zeit wurde ganz unterschiedlich genutzt: von Schlafen, beim Boule zuschauen (und spontan als Schiedsrichter gefragt werden), zu Ballsport wurden verschiedenste Beschäftigungen gefunden. Dann ging es auf einen kurzen Fußmarsch zum Nordbahnhof, um von da mit dem Eurostar nach London zu fahren.
Die Ticket-, Grenz- und Sicherheitskontrollen waren zwar etwas chaotisch, doch schlussendlich haben es alle geschafft. Wir haben als Gruppe auch neue Sitzplätze bekommen, dadurch saßen wir in einem sehr ruhigen Wagen (außer uns war fast nur eine andere (Pfadi?)Gruppe da). Durch Nordfrankreich, den Eurotunnel und Südengland kamen wir dann schnell in London an.
Dort mussten wir noch einmal den Bahnhof wechseln. In Euston angekommen flüchteten wir alsbald vor dem Regen nach drinnen und warteten dort, bis wir in den Sleeper einsteigen konnten. Und einige von uns konnten im Nachtzug sogar schlafen.
2. Tag – Freitag
Am nächsten Morgen kamen wir nach ziemlich genau 24 Stunden Reise in Arbroath an. Am Bahnhof wurden wir auch direkt von den ersten schottischen Pfadis begrüßt. Unsere Kids hatten Glück, den die „mean German leaders“ wurden von den schottischen Leitern überzeugt, dass die Kinder ihr Gepäck zum Pfadihaus gefahren bekommen. Dort kamen wir dann nach fünf Minuten schlussendlich an. Von den Schotten wurde für uns ein Frühstück organisiert, bei dem wir uns direkt gemeinsam stärkten (Anmerkung für alle mitlesenden Schotten: the bread selection was fabulous and the bread wasn’t spongy at all).
Den Tag über hatten wir eine geführte Wanderung in und um Arbroath. Zunächst ging es zum Hafen, wo wir eine lokale Spezialität „Arbroath Smokies“, geräucherter Fisch, probierten. Dieser kam – zumindest für uns Leiter überraschend – super bei den Kindern an. Danach liefen wir entlang der Küste oben an den Klippen lang und sahen uns die beeindruckenden Felsen und Höhlen an. Ziel war eine Höhle mit Quelle drinnen, bevor es auf den Rückweg ging. Dabei kamen wir auch an der Arbroath Abbey, eine Klosterruine in der einst die Declaration of Arbroath unterzeichnet wurde, vorbei. Den Tag ließen wir dann noch mit Grasschlitten fahren und Fish’n’Chips ausklingen. Letztere stießen aber auf nicht ganz so viel Gegenliebe bei unseren Pfadis, gepaart mit viel Erstaunen darüber, was man so alles Frittieren kann.
3. Tag – Samstag
Nach einer Nacht im Pfadihaus in Arbroath ging es dann auch direkt aufs Lager. Mit dem Bus ging es zum Jock Neish Scouting Centre, einem großen, schönen Zeltplatzgelände. Dort angekommen stand auch schon eine Menge: einige der schottischen Leiter waren im Vorfeld richtig fleißig gewesen, und haben Aufenthaltszelte, Küchenzelt, Lagerbauten und tolle Deko aufgebaut. So mussten eigentlich auch nur noch die Schlafzelte für die Pfadis aufgebaut werden.
Das war dann auch flugs erledigt. Nachmittags standen dann einige Teambuildingspiele an: so galt es einen Turm aus Luftballons zu basteln, gemeinsam Aufgaben zu lösen, oder einfach bei Fangspielen aktiv zu sein. Abends gab es dann auch noch ein Geländespiel und ein schottisches Lagerfeuer. Das besteht aus vielen Bewegungs- und Mitmachliedern (teilweise ging die Melodie der Lieder dabei etwas unter), für manchen von uns Deutschen ein echter kleiner Kulturschock.
4. Tag – Sonntag
Der Sonntag startete mit einem gemütlichen Frühstück mit Croissants, Bagels und Brioche, bevor den Tag über viele verschiedene Aktivitäten auf dem Programm standen. Dafür wurden Kleingruppen gebildet, die sich dann auf dem großen Zeltplatzgelände auf die verschiedenen Stationen verteilt haben.
So gab es Bumper Balls, bei dem man selbst in einem großen Plastikball steckt und dann versucht Tore zu erzielen. Sportlich ging es auch beim Axtwerfen zu. Ebenfalls gab es eine Station zum Mountainbiken, bei der auch die Strecke, die quasi ein Mal um den Zeltplatz herumführt, befahren wurde. Weiter stand noch Lasertag auf dem Programm. Die Highlightstation war aber sicherlich für viele das Kistenstapeln. Insgesamt eine Menge toller Aktivitäten, die wir so auf unseren Lagern eigentlich nie haben und so für viele von uns echt neue Erfahrungen waren.
Am Mittag kam dann aber leider zu dem eigentlichen geplanten Programm noch mehr dazu: Für den kommenden Tag gab es eine Warnung vor Sturm „Floris“, die leider nicht besser wurde. Deshalb mussten bereits am ersten Lagertag die Zelte wieder abgebrochen werden. Während die Pfadis weitestgehend das Programm weiter genießen konnten, bauten einige Leiter die Zelte ab und machten den Platz so gut es ging sturmsicher. Am frühen Abend hieß es dann für alle, nach drinnen zu verlegen. Glücklicherweise gibt es auf dem Platz auch ein Haus mit Schlafräumen, ein Haus mit Saal und direkt daneben noch ein Haus des lokalen Pfadi-Stammes. So konnten wir also das Lager, wenn auch anders als geplant, trotzdem fortführen. Und so manch einer von den Pfadis war wohl nicht allzu enttäuscht darüber, endlich wieder an leichten Zugang zu einer Lademöglichkeit fürs Smartphone zu kommen.
5. Tag – Montag
Ein gutes hatte der Sturmtag immerhin: Morgens konnten alle etwas länger ausschlafen. Nach dem Frühstück hieß es dann das Beste aus dem Tag drinnen zu machen. Am Vormittag hatten wir Giengener ein wenig Programm organisiert, in dem wir den Schotten ein paar Giengener Traditionen beibringen wollten. Los ging es mit dem Preistanzen zu verschiedenen typischen Kinderfestliedern. Danach wurden an verschiedenen Stationen Spiele wie Eierlaufen oder Tauziehen gespielt. Auch wurden an einer Station Wörter dreisprachig zugeordnet: Englisch, Deutsch und Schwäbisch – nicht nur für die Schotten eine Herausforderung. Als Gewinn gab es DPSG Giengen-Turnbeutel und verschiedenste deutsche Süßigkeiten.
Am Nachmittag gab es weiterhin Programm drinnen, welches spontan auf die Beine gestellt wurde. So wurde es in einem Raum bei Bewegungsspielen sportlich, sodass sich alle trotz des beengten Raums gut austoben konnten. Nebenan war es ruhiger beim Gestalten von Lagerbechern. Außerdem gab es noch eine Station mit Kartenspielen und einem Puzzle (das war ein Geschenk von den Ulmer Pfadis; ziemlich schwer und sollte unbedingt auf dem Lager fertig werden) und eine Station, bei der ein Fahrrad zusammengebaut wurde. Und auch wichtige Dinge wie der Tuck-Shop, der Lagerkiosk, fanden den Weg nach drinnen und so waren wir weiterhin bestens mit Teacakes versorgt. Nach dem Abendessen gab es dann ein Indoor-Lagerfeuer. Mit Holzscheiten und Taschenlampen wurde sogar eine Feuerstelle improvisiert. Dazu wurde mit Gitarrenbegleitung ein wenig gesungen.
Während wir die Zeit drinnen verbrachten, stürmte es draußen ziemlich. Es brachen immer wieder auch dickere Äste von den Bäumen ab. Der Tag war sicherlich für viele sehr anstrengend, in der Halle war es oft laut und natürlich wären sicherlich alle auch gerne nach Dundee gefahren, wie eigentlich geplant. Trotzdem bleibt der Tag sicherlich den meisten von uns als ganz besondere Lagererfahrung in Erinnerung.
6. Tag – Dienstag
Heute ging es endlich wieder nach draußen, nachdem sich das Wetter über Nacht beruhigt hatte. Auf dem Zeltplatzgelände waren die Spuren des Sturms gut sichtbar und so stand als erste Aufgabe des Tages ein wenig Aufräumen an. Gemeinsam wurden die Äste und was sonst so herumlag von Wiese, Parkplatz und Zufahrtsstraße geräumt und zur Feuerstelle gebracht.
Dann konnte es endlich wieder mit dem geplanten Programm weitergehen. Es wurden wieder Gruppen gebildet in denen verschiedene Aktivitäten unternommen wurden. So gab es eine kleine Wanderung durch die Umgebung rund um Tannadice, dem Dorf wo der Zeltplatz liegt. Auch stand nochmal Mountainbiken an. Dort wurde gemeinsam eine Strecke durch den Wald mit mehreren Steigungen befahren. Beim Pioneering wurde aus Holzstangen, Seilen und einem Fass eine Schaukel gebaut. Und dann gab es da noch eine ungeplante Station: Feuer machen. Schließlich musste all das, was am Vortag von den Bäumen gekommen ist, irgendwo hin. Währenddessen stellten einige Leiter wieder die Schlafzelte für die Kinder auf. Zum Glück für die Leiter war man sich aber einig, dass – so toll das Lager am ersten Tag auch aufgebaut war – nicht wieder alle Zelte aufgestellt werden müssen. Und so blieben Leiter“zelte“ und Küche bis zum Ende des Lagers im Haus.
Am Abend gab es dann noch mit den Inflatables ein weiteres Highlight des Lagers. Es gab eine Hüpfburg, einen Hindernisparcour, ein Bungeerun oder ein „Gladiator Duell“. Bei letzterem musste ich mich Grant, einem der schottischen Leiter, aber ziemlich deutlich geschlagen geben. Inflatables waren wieder eine Besonderheit, die es bei uns so üblicherweise nicht auf Lagern gibt.
7. Tag – Mittwoch
Am Mittwoch hieß es morgens pünktlich sein, denn es stand ein Ausflug auf dem Programm – und diesmal machte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung. Mit Bussen ging es nach Aberdeen. Dort wurden wir mitten in der Innenstadt abgesetzt und konnten dann Aberdeen in Kleingruppen erkunden. Die Gruppe, mit der ich unterwegs war, machte einen kurzen Abstecher zu den Union Terrace Gardens, einer Parkanlage, und zum Aberdeen Maritime Museum. Dort blieben wir aber jeweils nur kurz, denn das eigentliche Ziel – zumindest für die Pfadis – war es schnell Codona’s zu erreichen, einen kleinen Vergnügungspark. Andere Gruppen verbrachten wohl deutlich mehr Zeit in der Stadt, bevor sie dort ankamen.
Angekommen konnten wir die Fahrgeschäfte so oft fahren, wie wir wollten. Es gab einen Freefall-Tower, eine große Schiffschaukel, Walzerbahn, Boxauto, Riesenrad und sogar eine kleine „Achterbahn“ (auch wenn die mehr für die kleinsten Gäste ausgelegt war…). Daneben konnte man noch Go-Kart auf einer Strecke über mehrere Etagen fahren und eine Runde Minigolf spielen. Mit Pizza zu Mittag und bei strahlendem Sonnenschein konnten wir so den Tag so richtig genießen. Abends ging es dann mit dem Bus wieder zurück zum Zeltplatz, wo auch schon ein leckeres Abendessen auf uns wartete.
8. Tag – Donnerstag
Geweckt wurde am Donnerstag durch George, der auf dem während des Lagers zusammengebauten Rad eine Runde um die Zelte drehte und mit Klingel und Stimme die Pfadis zum Aufstehen ermunterte. Nach dem Frühstück standen wieder eine Reihe an verschiedenen Aktivitäten auf dem Programm: Kochen auf dem Feuer, Geocaching, Schnitzen und sogar eine Runde Luftgewehrschießen.
Abends gab es dann – um den letzten gemeinsamen Lagerabend zu feiern – ein typisch schottisches Barbecue mit Burgern und Würstchen. Der Abend klang dann mit einem Lagerfeuer, an dem nochmal ein bisschen gemeinsam gesungen wurde, aus.
9. Tag – Freitag
Leider muss jedes Lager einmal enden und so stand der wohl „schlimmste“ Tag jeden Lagers an. Nach dem Frühstück wurden die Zelte abgebaut und das Material verstaut. Das ging glücklicherweise ziemlich flott – es hat halt auch Vorteile, wenn sturmbedingt vieles schon während des Lagers abgebaut wird. Ein Problem ergab sich dann aber doch: Das (ziemlich schwere) Puzzle war trotz vieler Bemühungen teils bis spät in die Nacht noch nicht fertiggeworden. Also wurde der erreichte Stand flugs mit Hilfe einer Tafel und Klarsichtfolie fixiert und transportfähig gemacht.

Sobald fast alles eingeladen war, gab es noch eine Müllkette und ein schnelles gemeinsames Mittagessen. Anschließend gab es noch eine Bannerrunde, bei der die Schotten Aufnäher für Lager und Zeltplatz verteilten.
Nach der Rückfahrt vom Lager kamen wir wieder in Arbroath beim Pfadihaus an. Den Nachmittag verbrachten alle mit ein bisschen entspannen (oder kurzem Zuckerschock, nachdem die Reste vom Lagerkiosk verteilt wurden). Dann kochten wir noch gemeinsam Abendessen, bevor wir alle ein wenig erschöpft früh ins Bett gingen (auf dem Handy zu sehen, dass der Wecker erst in neun Stunden klingeln soll, fühlte sich so gut an).
10. Tag – Samstag
Am Samstag hatten wir alle ganz unterschiedliches Programm, denn es stand ein Tag in den Familien auf dem Programm. Nach dem Frühstück gingen die deutschen Teilnehmer und Leiter jeweils mit einer schottischen Familie und verbrachten den Tag gemeinsam mit dieser. So blieb Zeit fürs Kennenlernen, Erkundungstouren oder ganz besondere Aktivitäten.
Diese reichten von Besuchen von schottischen Burgen und Schlössern wie Dunnottar Castle oder Glamis Castle, über sportliche Aktivitäten wie dem Pool in Stonehaven, Stadtbesichtigungen in Dundee bis hin zum Erdbeerpflücken auf dem eigenen Feld. Waren ein paar morgens noch ein wenig nervös, den Tag alleine in einer Familie zu verbringen, so kamen doch abends alle glücklich und mit vielen neuen Eindrücken zurück. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön, an alle Familien die uns den Tag über eingeladen haben.
Zurück in Keptie (dem Pfadihaus in Arbroath) war der Tag aber noch nicht vorbei, denn es gab noch ein gemeinsames Abschlussfest. Dazu wurde gegrillt und ein großes Buffet an Salaten, Beilagen und später auch an Nachtisch aufgefahren. Nach dem Essen wurden wir nochmal von den Schotten jeder mit einer Geschenketüte überrascht, gefüllt unter anderem mit „Highland coo“-Stofftier und einem Halstuch mit Tartan-Muster. Auch wir konnten ein paar Gastgeschenke überreichen: gestaltete Spielkarten und ein Memory mit Erinnerungen an die vergangenen Jahre der gemeinsamen Freundschaft und gemeinsamer Lager. Natürlich wurden die Schotten auch für in zwei Jahren wieder nach Deutschland eingeladen. Der Abend endete dann mit Flower of Scotland gespielt von einem der schottischen Pfadis auf seinem Dudelsack.
11. Tag – Sonntag
Morgens kamen nochmal einige Schotten – Leiter wie Pfadis – zum Pfadihaus, um mit uns zum Bahnhof zu laufen und sich zu verabschieden. Denn für uns hieß es heute die Heimreise anzutreten – naja fast. Denn heute ging es nur rund anderthalb Stunden mit dem Zug an der Küste entlang über Tay und Forth bis nach Edinburgh, wo wir nochmal für anderthalb Tage Zwischenstopp machten, um die schottische Hauptstadt zu erkunden.
Am Bahnhof angekommen ging es dann mit dem Bus weiter zu unserer Unterkunft, einem Pfadihaus etwas außerhalb der Innenstadt. Dort haben wir dann unsere Sachen abgestellt und sind wieder in die Innenstadt gefahren. Nach kurzem Fußweg kamen wir dann an der Royal Mile – der zumindest für die Sehenswürdigkeiten wohl wichtigsten Straße der Stadt – an. Da während wir in Edinburgh waren auch das Fringe Festival stattfand, wuselte es überall ziemlich. In Kleingruppen erkundeten wir dann kurz die Gegend.
Was in Edinburgh auf dem Programm stand, hatten die Pfadis im Vorfeld größtenteils selbst ausgesucht: Für den Sonntag stand noch Chocolatarium (ein Schoko-Museum) auf dem Programm, bei dem natürlich auch Schokolade probiert und eine eigene Schokoladentafel kreiert werden konnte. Danach wurde noch Abendessen geholt, je nach Geschmack Pizza, Döner oder Thailändisch, welches dann auf dem Calton Hill nahe dem National Monument of Scotland verzehrt wurde.
12. Tag – Montag
Heute fuhren wir früh morgens wieder in die Innenstadt, denn für den Vormittag war geplant Edinburgh Castle zu besichtigen. Mit Audioguides ausgerüstet konnten wir so die verschiedenen Teile der Burganlage und Ausstellungen in ihr erkunden, von Wehranlagen, der One’o’clock-Gun, dem Gefängnis, einer alten Kapelle, der Great Hall bis hin zum Royal Palace mit den schottischen Kronjuwelen.
Anschließend wurde die Innenstadt rund um Princes Street und Royal Mile wieder in Kleingruppen erkundet. Wieder getroffen haben wir uns beim Wissenschaftsmuseum Dynamic Earth. Das hatten wir teilweise noch von der Schottlandfahrt 2013 in Erinnerung. Bei interaktiven Exponaten und fast schon Fahrgeschäft-ähnlichen Räumen wird die Geschichte der Erde erzählt. Am Ende gab es auch eine Vorstellung im Planetarium – leider aber „nur“ ein Film über die Erdgeschichte. So nutzte der ein oder andere die Zeit und entspannte einfach ein wenig in den Sesseln des Planetariums.
Danach liefen wir vom Museum vorbei am schottischen Parlament zu unserem Abendessen, auf das sich einige schon ziemlich freuten, denn wir hatten in einem All-you-can-eat-Buffet-Restaurant einen Tisch reserviert. So konnten wir uns nochmal die Bäuche vollschlagen, bevor es dann ein wenig müde zurück ins Pfadihaus ging. Dort haben wir noch fleißig Postkarten geschrieben (wohl mit die teuerste Aktivität der Fahrt bei über 3 Pfund Porto pro Postkarte). Auch haben wir noch eine Gruppe österreichischer Pfadis getroffen, die vor dem Pfadihaus zelteten und gerade am Beginn ihrer Tour durch Schottland standen.
13. Tag – Dienstag
Leider mussten wir am Dienstag endgültig die Heimreise antreten und so wurde morgens nach dem Frühstück im Pfadihaus schnell aufgeräumt. Dann warteten wir in einem Park neben dem Bahnhof Waverley noch ein wenig, bis wir in unseren ersten Zug des Tages einsteigen konnten. Mit diesem ging es dann südwärts über die schottisch-englische Grenze bis nach London Kings Cross. Von dort ging es dann weiter mit Pendlerzügen quer durchs volle London zum Bahnhof Liverpool Street. Ein bisschen Verwirrung gab es dann, ob wir im richtigen Zugteil sitzen, da sich die Anzeigen im Zug nicht ganz einig waren. Es passt aber alles und so fuhren wir weiter Richtung Harwich in Ostengland.
Dort hatten wir Pizza zum Abendessen bestellt, welche wir in der Abendsonne im Park genossen. Dann ging es zum Fährhafen, wo wir nach kurzer Wartezeit dann auch durch die Sicherheitskontrolle und auf das Schiff konnten. Interessanterweise mussten wir beim Ausreisen nicht mal unsere Reisepässe zeigen, sondern wurden vor den anderen Fußpassagieren durch die Sicherheitskontrolle gelotst. Dann wurde von ein paar noch das Schiff erkundet und das Beladen und Ablegen verfolgt, während andere schnell die Betten in ihren Kabinen genossen.
14. Tag – Mittwoch
Nach leider viel zu kurzer Nacht ertönt der Weckruf und bald darauf legte die Fähre auch schon in Hoek van Holland an. Nach sehr langsamer Grenzkontrolle machte sich eine Gruppe auf den Weg zum Supermarkt, um Frühstück und Proviant für den Tag zu besorgen – und kam gerade so rechtzeitig zurück, um unsere Metro nach Schiedam noch zu erwischen. Dank Zeitverschiebung und Flugmodus auf der Fähre wurde nämlich der Fahrplan zuerst falsch gelesen. Von Schiedam ging es dann im ziemlich vollen Zug nach Amsterdam und von da weiter mit dem ICE Richtung Köln. Der fuhr auch pünktlich, bis ziemlich genau zur deutschen Grenze, wo er schnell Verspätung wegen einer Störung sammelte.
Glücklicherweise hatte aber unser Anschlusszug auch Verspätung, sodass wir in Köln in Ruhe umsteigen konnten. Von dort ging es dann weiter nach Ulm, wo wir ein letztes Mal für diese Fahrt umsteigen mussten und abends um halb neun erschöpft, aber glücklich in Giengen ankamen. Mit einem Gruppenfoto, Abschlusskreis und dem traditionellen „Nehmt Abschied Brüder“ endete dann die Fahrt nach zwei Wochen voller Abenteuer.
Am Ende dieses Berichtes bleibt noch eins: Danke zu sagen. Vor allem an alle schottischen Leiter, Pfadis und Familien, ohne die diese Fahrt und dieser Besuch nicht möglich gewesen wäre: Thank you. All die Mühe, Zeit und viele, viele Arbeit, die in das Lager und den Austausch geflossen ist, war immer wieder sichtbar. Wir haben viele schöne Erinnerungen an unsere Zeit in Schottland mitnehmen dürfen, wir hatten eine fantastische Zeit und freuen uns riesig, dass nach all den vielen Jahren der Austausch immer noch so lebendig ist. Wir haben uns auch sehr über das ein oder andere bekannte Gesicht aus früheren gemeinsamen Lagern, dass uns auf dem Lager besucht hat, gefreut. An dieser Stelle sei auch auf die Förderung aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes hingewiesen, die uns diese Fahrt mit ermöglicht hat.
























































































